Geburtstagskuchen für Kleinkinder

Von Gastautorin Clara Zipperling

Zu einem gelungenen Geburtstag gehört er doch einfach dazu: Der Geburtstagskuchen! Für Kinder ist der natürlich besonders wichtig und jedes Kind wünscht sich einen besonderen, von Mama gebackenen Kuchen – einen, den es nicht jeden Tag gibt!

Für mich als Mutter eines Dreijährigen war für alle Geburtstage wichtig, meinem Sohn selbstverständlich einen tollen Kuchen, der seinem Geschmack entspricht, zu kredenzen, gleichzeitig wollte ich aber keine Zucker-und-Weißmehl-Bombe auf den Tisch bringen, nach der er völlig überzuckert das ganze Haus auseinandernimmt.

Diese zwei Dinge – besonders festlich und dennoch halbwegs gesund – zu kombinieren klingt im ersten Moment vielleicht schwierig, das ist es aber gar nicht, wenn man an ein paar einfachen Schrauben dreht.

Darum möchte ich euch heute drei Kuchen und Torten mitsamt Rezepten präsentieren, die sich toll für einen Kindergeburtstag eignen und von denen auch ein Zweijähriger ruhig mehr als ein Stück essen darf, ohne dass Mama hinterher das schlechte Gewissen plagt.

Versteht mich nicht falsch – ich verteufele einen „ganz normalen“ Kuchen zu einer Geburtstagsfeier überhaupt nicht, doch warum nicht eine gesündere Alternative wählen, wenn diese ganz genauso gut schmeckt?

Was macht meine Rezepte nun gesünder als konventionelle Kuchenrezepte?

Zunächst verwende ich in keinem meiner Rezepte isolierten Zucker – dazu zählen zum Beispiel Haushaltszucker, brauner Zucker, Rohrzucker und sämtliche Arten von Sirup (Ahornsirup, Agavendicksaft usw.). Stattdessen verwende ich vollwertige, süßende Lebensmittel wie Bananen, Apfelmark oder Datteln. Der Unterschied dabei ist, dass zum Beispiel Datteln (die ja jede Menge Zucker enthalten) neben dem Zucker auch Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe enthalten – eben all jene Stoffe, die dazu führen, dass der Zucker aus der Dattel von unserem Körper langsamer aufgenommen und besser verstoffwechselt werden kann. Bei isoliertem Zucker fehlen all diese Stoffe, im Körper kommt NUR der Zucker an – unser Blutzucker schießt nach oben und fällt ebenso schnell wieder ab, wir bekommen schnell wieder Hunger. Diese starken Blutzuckerschwankungen sind für unseren Körper nicht gut.

Zusätzlich nutze ich für alle Kuchen Vollkornmehl. Es enthält deutlich mehr Mineralien und Ballaststoffe als Weißmehl – das hält satt, lässt den Blutzucker nicht so schnell ansteigen und ist gut für den Darm.

Den vollwertigen Biskuitkuchen mit Bananen und Schokocreme gab es bei uns zum zweiten Geburtstag, den Maulwurfkuchen alias „Baggerkuchen“ zum dritten Geburtstag (man merkt, mein Sohn fährt total auf Bananen ab, ihr könnt aber auch anderes Obst verwenden). Den Apfel-Zucchini-Kuchen gibt es häufiger bei uns, einfach weil er so UNFASSBAR LECKER ist! Da gibt’s bei mir echt kein Halten mehr, ich esse problemlos drei Stücke…Durch die herrlich, cremige Schokoganache eignet er sich auch super für festlichere Anlässe wie Geburstage. Ich könnte euch hier noch hunderte weitere Kuchen aus meiner Sammlung auflisten, habe mich aber auf drei beschränkt (was mir sehr schwer gefallen ist…).

Und nun zu den Rezepten!

Zuckerfreie Biskuittorte mit Bananen und vollwertiger Schoko-Erdnuss-Creme

Diese Torte ist den Aufwand allemal wert! Die Schoko-Frischkäse-Creme mit Erdnuss ist einfach der Knaller!

Zutaten für eine 26er-Springform:
• 5 Eier
• 1 TL Vanilleextrakt
• 85 g Dinkelmehl
• 40 g gemahlene Mandeln
• 50 g Dattelsüße

Zutaten für die Creme:
• 90 g weiche Datteln
• 3-4 EL Wasser
• 150 g (veganer) Frischkäse
• 75 g Erdnussmus
• 1 gehäufter EL Kakaopulver

• 2 reife Bananen

  1. Den Ofen auf 180° Unter-Ober-Hitze vorheizen und eine Springform mit Backpapier auslegen und fetten.
  2. Die Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.
  3. Eigelb mit dem gesiebten Dattelzucker und der Vanille schaumig schlagen.
  4. Eischnee darauf gleiten lassen, Mehl und Mandeln darauf sieben und alles vorsichtig unterheben.
  5. In die Form füllen und 20 bis 25 Minuten backen.
  6. Nach dem Backen zügig aus der Form holen und gut auskühlen lassen.
  7. Für die Creme die Datteln mit dem Wasser pürieren.
  8. Die restlichen Zutaten unterrühren. Sollte die Creme zu fest sein, noch einen Esslöffel Wasser unterrühren. Sie sollte etwa die Konsistenz von Frischkäse haben.
  9. Den Biskuit längs halbieren und die Hälften innen jeweils mit der Hälfte der Creme bestreichen. Die Bananen in Scheiben schneiden und den unteren Boden dicht damit belegen. Obere Hälfte darauflegen.
  10. Nach Belieben dekorieren und im Kühlschrank einige Stunden durchziehen lassen.

Zuckerfreier Maulwurfkuchen

Dieser Kuchen war der Oberknaller zu Jonathans 3. Geburtstag. Obwohl es noch zwei andere Kuchen gab, hat er ausschließlich ein Stück „Baggerkuchen“ nach dem anderen verlangt. Der Schokokuchen ist super saftig und fluffig und er kann statt mit Bananen auch mit anderem Obst der Saison wie Erdbeeren, Kirschen oder Birnen gefüllt werden.

Zutaten für eine 26er-Springform:
• 100g (vegane) weiche Butter
• 50 g Apfelmark
• 100 g Dattelsüße
• 3 Eier
• 70 ml (pflanzliche) Milch
• 1 TL Vanilleextrakt
• 190 g Vollkornmehl
• 3 TL Backpulver
• 35 g Kakao

Zutaten für die Füllung:
• 3 reife Bananen
• 200 ml vegane Sahne oder 300ml normale Sahne
• 1 Päckchen Sahnesteif

  1. Den Ofen auf 180 Grad Unter-Ober-Hitze vorheizen und die Springform mit Backpapier auslegen und gut fetten.
  2. Butter und Zucker geschmeidig schlagen.
  3. Eier einzeln unterrühren.
  4. Milch und Apfelmark unterrühren.
  5. Mehl, Backpulver und Kakao mischen und mit einem Löffel kurz unterrühren (nicht zu lange, damit der Kuchen fluffig wird).
  6. In die Form füllen, glatt streichen und 20 bis 25 Minuten backen. Gut auskühlen lassen.
  7. Den Kuchen etwa einen Zentimeter tief aushöhlen (mit einem Löffel), dabei einen Rand von 2 cm stehen lassen. Die Kuchenkrümel beiseite stellen.
  8. Die Bananen längs halbieren und dicht in den ausgehöhlten Kuchen legen.
  9. Sahne mit Sahnesteif aufschlagen und kuppelförmig über den Bananen verteilen.
  10. Mit den Kuchenkrümeln dicht belegen.
  11. Kuchen nach Belieben als Baustelle oder Garten dekorieren.
  12. Im Kühlschrank einige Stunden durchziehen lassen (am nächsten Tag schmeckt er sogar noch besser).

Apfel-Zucchini-Kuchen mit Schokoganache

Das ist definitiv einer meiner Lieblingskuchen! Er ist so unglaublich saftig und die Ganache ist einfach himmlisch! Das untergemogelte Gemüse schmeckt man übrigens überhaupt nicht – die Zucchini sorgt einfach für Saftigkeit.

Zutaten für eine 26er-Springform:
• 3 Eier
• 100 g Dattelsüße
• 100 ml neutrales Öl
• 65 g gemahlene Haselnüsse
• 200 g Dinkelvollkornmehl
• 2 TL Backpulver
• 1 TL Natron
• ¼ TL Zimt
• 125 g geraspelte Zucchini
• 125 g geraspelter Apfel
• 125 ml (pflanzliche) Milch

Zutaten für die Ganache:
• 80 g zuckerfreie Schokolade
• 2 EL Haselnussmus

  1. Eier und Dattelsüße mit dem Handrührgerät schaumig schlagen.
  2. Öl dazugeben und einrühren.
  3. Restliche Zutaten hinzufügen und mit einem Löffel unterrühren.
  4. In eine gut gefettete Springform füllen und bei 180 Grad Unter-Ober-Hitze 20 bis 25 Minuten backen.
  5. Gut abkühlen lassen.
  6. Die Schokolade mit dem Haselnussmus im Wasserbad schmelzen und den Kuchen damit überziehen.

Lasst es euch schmecken! Falls ihr auf der Suche nach mehr zuckerfreien Rezepten und Fingerfood für alle Gelegenheiten seid, dann schaut doch gerne auf meinem Instagram Account vorbei: @claras_familyfood!

 

Über Clara:

Clara ist Mama von zwei Kindern (3 Jahre und 1 Monat) und von Beruf eigentlich Gymnasiallehrerin. Seit der Geburt ihres Sohnes hat sie das zuckerfreie Backen für sich entdeckt und kreiert seitdem ihre eigenen Rezepte, die sie auf Instagram unter claras_familyfood veröffentlicht. Schaut dort gerne für familiengerechte Rezepte für Kuchen, Kekse, Muffins, Fingerfood und vieles mehr vorbei!

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Photocredits: Amy Shamblen via Unsplash