Go hug yourself

Na, auch aus Versehen “Go fuck yourself” gelesen? Ich bin neulich an einem Laden vorbeigelaufen, der draußen Postkarten verkaufte. Auf einer stand in großen Lettern “FOR YOU”. Was liest mein Gehirn im Vorübergehen? Genau. “FUCK YOU”. Läuft ja zur Zeit richtig gut bei mir, mit der Selbstliebe. Für mich sind diese unterbewussten Gedankengänge Hinweise darauf, dass ich (aktuell) ein wenig an der Liebe zu mir selbst arbeiten könnte.

Worte sind wahnsinnig mächtig. Auch die, die man nicht ausspricht, sondern nur denkt. Zu sich selbst zum Beispiel. Ich mache mich gedanklich oft richtig runter: Chaos-Queen, Scheiß-Mama, komplett verpeilt und EINFACH NUR DUMM. Wie konnte ich das vergessen, jenes verlegen, und so weiter und so fort. Meistens fällt uns das nicht einmal auf, weil wir viel zu beschäftigt damit sind, uns von uns selbst und unserem Talk zu uns selbst abzulenken.

Sich das bewusst zu machen ist der erste wichtige Schritt. Der zweite ist, aktiv dagegen zu steuern. Zum Beispiel, indem du dich jeden Abend, wenn du Zähne putzt, liebevoll im Spiegel anschaust und dir selbst sagst: “[Dein Name], ich liebe dich.” Also ich sage dann: “Isa, ich liebe dich.” Das kannst du laut aussprechen oder dir in Gedanken sagen. Bei mir war die Wirkung krass. Zum einen, mich anzuschauen ohne die “Fehler” zu suchen: Augenringe, neuer Pickel, spröde Lippen… Sich liebevoll im Spiegel anzuschauen ist wirklich eine Herausforderung. Zum anderen fand ich es wirklich völlig krass, mir selbst zu sagen, dass ich mich liebe. Hat sich angefühlt, als würde ich mich mental ganz dolle umarmen. Tat extrem gut.

Sollte ich viel öfter machen. Täglich abends beim Zähne putzen zum Beispiel. Am allerbesten im Wechsel mit einer Beckenbodenübung haha!

Foto von Olia Nayda via Unsplash