Na? Wie sieht eure To-Do-Liste gerade aus? Tiefenentspannt? Voll gut! Ganz schön gestresst? Überrascht, dass heute schon der 20. ist und oh fuck, in vier Tagen ist Weihnachten?!
Du wolltest so gerne noch diese Plätzchen backen und eine gute Freundin mit einem Geschenk überraschen. Deine Oma anrufen und fragen, ob du noch bei was Helfen kannst. Deinem Kind ein richtig süßes Weihnachts-Outfit kaufen. Zum Friseur gehen. Ja, ja, die Liste kann lang sein.
Ich kenne das. Ging mir viele Jahre so. Seit letztem Jahr habe ich aber einen SOS-Weihnachtshack, den ich euch sehr ans Herz legen möchte: CHILL. DEIN. LEBEN. All diese To-Do’s und Ideen, die dich so sehr stressen kennt nur eine Person: Du selbst! Was passiert also, wenn du sie einfach streichst und stattdessen ein wenig auf dem Sofa abhängst? Oder mit deinem Kind spielst? Den kompletten Nachmittag lang? Ich verrate dir etwas: Niemand wird es groß merken. Die Welt dreht sich weiter. Und noch einen ganz besonders großen Vorteil hat diese Strategie: Du bist entspannter und besser drauf. Und davon hat garantiert jeder was.
Und das Gefühl, einen To-Do-Punkt nach dem anderen auf der endlos langen selbst auferlegten Liste zu streichen hat etwas wahnsinnig befriedigendes.
Zwei Beispiele aus meinem Weihnachten 2020:
Mit meiner Mama war ausgemacht, dass ich eine Ladung “Ausstecherle” mitbringe. Simple Plätzchen. In meinem Kopf habe ich mir das ganz romantisch ausgemalt. Der Mucki und ich backen zusammen und dann verschenken wir diese süße Eigenkreation zum Teil an die Nachbarn und bringen die andere Hälfte meiner Mama mit.
Die Realität war eine andere. Das Kind hatte null-komma-null Bock auf Plätzchen backen. Abends, als er schlief, war ich zu müde und war der Mucki nicht da, habe ich gearbeitet. Nach langem Hin- und Her habe ich mit super schlechtem Gewissen meine Mama angerufen: “Ich schaffe es leider nicht mit den Ausstecherle.” Und meine Mama? Antwortet doch tatsächlich: “Ach, kein Problem. Ich habe sowieso zwei Sorten mehr gemacht als sonst, so leckere neue Orangen-Plätzchen und welche mit Mohn. Konnte nicht widerstehen. Wir haben also mehr als genug, mach dir keinen Stress.” HA! Da wurde mir klar: Oft machen wir uns den Stress völlig selbst. Aufgrund eigener Ideale oder Erwartungen an uns selbst. Wenn das nicht klappt, ist es für UNS ein riesen Drama. Aber für den Rest der Welt kaum relevant.
Zweites Beispiel: 2019 hatten wir einen echt schönen Weihnachtsbaum. 2018 auch. Seit der Mucki auf der Welt ist, ist für mich klar: Ein Weihnachtsbaum kommt ins Haus. Denn wir sind jetzt eine Familie. Mit Kind. Da ist das einfach schön. Ich habe den Baum immer recht früh gekauft, Anfang Dezember, damit wir lange etwas davon haben. 2020 gab es dann aufgrund von Corona keinen Weihnachtsbaum-Verkauf auf dem Bauernhof meines Vertrauens um die Ecke. Ich war ein bisschen aufgeschmissen. Woher soll jetzt der Baum kommen? Wie soll ich ihn transportieren? Wann soll ich ihn kaufen? Dazu kam, dass wir schon richtig früh zu meiner Mama sind, rund eine Woche vor Weihnachten. Macht der Baum dann Zuhause überhaupt noch Sinn? Dann ebenfalls die Entscheidung: Streiche den Baum von deiner Liste, Isa! Ergebnis: Niemandem (außer mir) hat ein Weihnachtsbaum daheim gefehlt. Wir haben den Baum bei meiner Mama geschmückt und uns an ihm erfreut und naja – ich habe mir eine Menge Stress erspart. Und freue mich dieses Jahr umso mehr auf unseren Weihnachtsbaum Zuhause.
Ihr Lieben, ich wünsche euch von Herzen frohe, entspannte und gelungene Weihnachten! Lasst euch von keinem Idealismus, Perfektionismus oder euren eigenen Ideen und Anforderungen stressen. Das ist es nicht wert. Lasst unser Weihnachts-Mantra 2021 sein: ICH. CHILLE. MEIN. LEBEN.
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