The Real Life: Erste vs. zweite Schangerschaft

Von Redakteurin Anja Proß

Es stimmt: Die zweite Schwangerschaft ist anders. Mit dem positiven Schwangerschaftstest von Kind Nr.2 begann bei mir kein verzweifeltes googeln von Lebensmitteln, die in der Schwangerschaft verboten sind, wie das mit dem schwanger Sport machen ist und so weiter. So ungefähr wusste ich das ja noch aus der ersten Schwangerschaft und war bei der Zweiten ehrlicherweise auch nicht mehr ganz so penibel.

Also erstmal lief es entspannter.

Sowohl für mich, als auch für meinen Freund. Irgendwie hatten mich bei der ersten Schwangerschaft meine Hormone, die verrückte Vorstellung nun wirklich Mama zu werden und die überraschende Ersttrimester-Übelkeit teilweise echt aus dem Konzept gebracht. Ich war wohl echt oft „zickig“. Jetzt konnte ich mit der anfänglichen Übelkeit viel besser umgehen – ich wusste ich muss sehr, sehr viele kleine Mahlzeiten essen. Und abends bin ich direkt bei der Einschlafbegleitung meines Sohnes mit eingeschlafen.

Alles easy?

Naja… In der ersten Schwangerschaft war zwar alles neu und teilweise überfordernd, aber ich hatte auch noch kein Kind, das mich gebraucht hat. Ihr kennt das ja: Beim Kind kann man sich nicht einfach „krankschreiben“ oder „halbgas fahren“, weil einem grade schlecht oder man müde ist. Und auch wenn die Übelkeit mittlerweile weg ist, struggle ich mit einer Sache ganz besonders: Meinen 2,5-Jährigen so wenig wie möglich hochzuheben oder zu tragen. Denn es geht schon noch irgendwie, aber ich weiß (und merke) natürlich auch, dass 12kg rumzutragen meinem Körper nicht gut tut. Also versuche ich aktuell viel, viel, viel und noch mehr Geduld aufzubringen um abzuwarten, dass mein Sohn selber die Treppen läuft, in den Radanhänger krabbelt oder auf den Wickeltisch hochsteigt. Und wenn er einen Gefühlsausbruch hat oder hinfällt, trage ich ihn natürlich trotzdem.

Apropos erstes Kind – das Baby im Bauch ist auch noch da! Oder?

Ääääähm ja. Also Jein. In manchen Situationen (als der Bauch noch kleiner war) habe ich echt vergessen, dass ich schwanger bin. Das wäre mir in der ersten Schwangerschaft NIE passiert: Ich konnte wie aus der Pistole geschossen sagen, in welcher Schwangerschaftswoche ich bin, welches Obst oder Gemüse aktuell so groß ist, wie das Baby im Bauch und wir haben jeden Monat den Babybauch fotografisch dokumentiert. Aus dieser zweiten Schwangerschaft gibt’s bisher zwei explizite Babybauch-Fotos von mir – eines davon, seht ihr hier. Und eventuell schaffen wir bis zur Geburt noch ein drittes Foto (toitoitoi).

 

Also was ist denn nun mit dem zweiten Baby?

Im 6. Monat der zweiten Schwangerschaft habe ich mit einem Yogakurs für Schwangere begonnen und das fühlt sich jedes Mal wie ein explizites Date mit dem Baby an. Nur Zeit für mich, das Baby und meinen schwangeren Körper. Total schön. Was auch superschön ist, dass das Baby durch mein erstes Kind jeden Abend Geschichten vorgelesen bekommt und ich Lieder singe. Das habe ich obviously in der ersten Schwangerschaft nicht gemacht.

Und das Allerallerschönste an der zweiten Schwangerschaft ist…

… sie mit meinem Sohn zu teilen. Gibt es etwas Süßeres, als wenn der Große-Bruder-to-be dir das T-Shirt hochzieht um spontan den Babybauch zu küssen? Ich glaube kaum! Ich genieße es wirklich mit meinem Sohn über das Baby im Bauch zu sprechen und zu hören, welchen Namen er für das Baby aussuchen würde. Es ist natürlich nicht immer alles so rosarot, denn manchmal interessiert es ihn nicht die Bohne, was da in meinem Bauch vor sich geht, aber das ist auch ok so.

Ok sind auch die meisten Wehwehchen der Schwangerschaft.

Kurzatmigkeit, Hämorriden, langsame Verdauung, Aufstoßen, Beinkrämpfe und so weiter fühlen sich für mich irgendwie nicht mehr so schlimm an. Ich kenne das ja schon. Hoffentlich gilt das Ganze dann auch für die Geburt – die dann hoffentlich halb so wild wird – schließlich habe ich es ja schonmal gemacht… Ich werde berichten 😉

 

Photocredits: Janko Ferlic via Unsplash