Unser Struggle mit dem Essen

von Redakteurin Anja Proß

“Was essen wir heute?”

Ein Satz der mich schon oft hat explodieren lassen. Denn wenn mich das jemand fragt, meistens mein Freund, dann schwingt in diesem Satz soooo viel mit. Nämlich: Ich hab Hunger, wann gibt es Essen? Was kochst du? Warum hast du noch nicht gekocht? Auch wenn es manchmal gar nicht so gemeint ist – meistens aber schon. Wir struggeln mit dem Essen. Besser gesagt mit dem Kochen. Nicht dem entspannten Kochen zu zweit oder mit Freunden, sondern mit dem Kochen gegen den Hunger, zum Überleben.

Warum eigentlich? Wir sind beide beim Kochen nicht besonders kreativ und auch nicht motiviert. Vor dem Kind und vor Corona hat jede*r von uns mittags bei der Arbeit warm gegessen und abends gabs nen easy Snack. Am Wochenende waren wir essen. Ganz einfach. Jetzt wollen wir jeden Abend um 18 Uhr als Familie gemeinsam essen – am besten was Warmes. Und am besten auch noch abwechslungsreich, ausgewogen und tralala. Wir haben ja jetzt die Verantwortung für die Ernährung unseres Kindes. Das hat by the way heute morgen nur Kekse gefrühstückt ???? – wenn wir schon beim Real Life sind.

Das Nervige an dem ganzen Essensthema ist aber nicht nur das Kochen, sondern vor allem auch der Mental Load dahinter. Also: WAS kochen wir? Was müssen wir dafür einkaufen? Was muss man zuerst kochen, damit die Lebensmittel nicht schlecht werden? Ist der Kühlschrank noch voll?

Weil ich in Teilzeit arbeite und unseren Sohn um 14 Uhr aus der Kita abhole, hat es sich so eingeschlichen, dass ich plötzlich alleine fürs Essen verantwortlich wurde. Denn ich war ja viel früher zu Hause. Na toll. Irgendwann haben wir uns so oft wegen unserem Struggle mit dem Essen in die Haare gekriegt, dass wir was ändern mussten. Bei einem laaaaaangen Spaziergang (mit schlafendem Kind) haben wir uns ein paar Lösungsideen überlegt. Und unsere Abendessen-Woche so aufgeteilt:

  • Sonntag: Es wird entspannt (meistens von mir) eine doppelte Portion gekocht (z.B. Lasagne).
  • Montag: Essen vom Sonntag warm machen.
  • Dienstag: Mein Freund kocht.
  • Mittwoch: Es gibt Vesper/Brotzeit.
  • Donnerstag: Ich koche.
  • Freitag: Wir essen eine möglichst gesunde Fertig-Mahlzeit (z.B. veganes Chili von dm oder Löwenanteil).
  • Samstag: Wir bestellen oder holen Essen.

Und die Woche ist rum! Wenn wir Glück haben, werden wir ab und zu auch noch bei meinen Eltern oder den Schwiegereltern verköstigt. Die Einkaufsliste machen wir am Sonntag und ich gehe mit Kind am Montagnachmittag einkaufen. Der findet das eh ganz cool und ich muss nicht in meiner wertvollen Mittagspause durch den Supermarkt hetzen. Ich bin echt ein bisschen stolz auf uns, dass wir eine ganz gute Lösung gefunden haben. Wir geben durchs Essen bestellen und die fertigen Gerichte zwar ein bisschen mehr Geld aus, aber das ist es allemal wert!

Nun steht allerdings auch schon das nächste Problem an, für das wir unbedingt eine Lösung brauchen, weil auch hier wieder die Fetzen fliegen: der Haushalt. Da brauche ich definitiv eure Hilfe! Wie macht ihr das mit dem Waschen, Aufräumen, Ausmisten und Putzen? Habt ihr Tricks, wie das schneller geht? Habt ihr eine Putzkraft? Wie teilt ihr die Aufgaben untereinander auf? Schreibt mir hier im Forum!

Photocredits: nrd via Unsplash