Wow, Frau: Juliane

Wie würdest du dein Leben aktuell beschreiben?
Im Moment geht es bei mir viel um die Themen: Neusortierung, Integration und Sein.

2022 war ein sehr bewegendes Jahr für mich, da viele Muster in Bewegung gekommen sind, was Auswirkungen auf alle Bereiche meines Lebens hatte und auch immer noch hat. Es war ein Jahr, in dem ich wirklich nochmal all meine Rollen in Frage gestellt habe. Ob Partnerschaft, Mutterschaft, Erziehung, Beruf, Ursprungsfamilie – alles durfte in Bewegung kommen. Das war einerseits beängstigend, andererseits hat es auch so viel Potential und inneren Frieden mit sich gebracht.

Seit der Auswanderung aus Deutschland Mitte Mai diesen Jahres (2022) befinde ich mich in einem Selbstentdeckungsprozess. Aktuell bin ich noch am Ankommen und Beobachten. Es ist so spannend, sich in komplett neuen Situationen einfach mal neugierig und wertneutral zu beobachten. Welche Muster gehen an, wenn man komplett neu irgendwo ist? Wie ist es auf einmal “niemand mehr” zu sein? Welche Gefühle kommen hoch? Ein sehr spannender Prozess.

Was macht dich glücklich?
Genießen. Essen, Bewegung, Sonne, tiefe Gespräche. Alles was die Sinne involviert. Ich verbringe auch sehr gerne Zeit mit mir selbst, was als Mama natürlich nicht so einfach ist. Es ist aber genau die Zeit, wo ich mich wieder aufladen und spüren kann. Mich selbst spüren! Das macht mich glücklich. Meine Lebendigkeit spüren!

Was ist dein Lieblingsmoment des Tages?
Abends wenn die Kinder im Bett sind und ich in Ruhe etwas für mein Business machen kann. Und es vor allem einfach ruhig ist. Ich mag Ruhe. Manchmal sitze ich einfach nur auf der Couch trinke einen Kakao und höre meinem eigenen Atem zu.

Dein Lifehack für das Leben als Mama?
Innere Arbeit machen. Persönlichkeitsentwicklung, Coaching, Therapie, Meditation, Journaling und so weiter. Das sind alles Dinge, die in meinen Augen die Quelle von Zufriedenheit sind. Wenn wir uns darüber bewusst werden, wer wir denn eigentlich wirklich sind, uns alle auch ungeliebten Anteile in uns erlauben und in die Akzeptanz kommen, dann können wir wirklich ein bewusstes Leben leben.

Und speziell für Mamas heißt das für mich: Sich die Themen Kontrolle, Hilfe annehmen, Bedürfnisse äußern und Grenzen setzen mal ganz genau anzuschauen.

Was waren deine größten Learnings, die du als Mama hattest?
Zu begreifen, dass meine Kinder mir meine Themen spiegeln und dass wir so gleichermaßen voneinander lernen können. Generell zu sehen, wie viel ich von meinen Kindern über das Leben und die Welt lernen kann. Zum Beispiel: Wenn man im Fluss mit seinen Emotionen ist, können sie so schnell wieder weg sein, wie sie gekommen sind.

Auf persönlicher Ebene muss ich sagen, war Mama werden ein riesiger Persönlichkeits-Entwicklungssprung. All die großen und kleinen Konflikte mit meinen Kindern und meinem Partner, haben mir meine eigenen Themen in einer Intensität aufgezeigt, die ich so in meinem Leben wahrscheinlich nie gemerkt hätte und demnach nichts geändert hätte. Auf einmal konnte ich nicht mehr die taffe “Ja klar, kein Problem, easy people, pleasy-Juliane sein”, sondern musste wirklich sagen, was ich möchte, wo meine Grenzen sind, auf mich und meine Gefühle achten.

Hast du ein Erziehungsmotto?
Beziehung anstatt Erziehung. Generell mag ich das Wort Erziehung nicht, denn es hat sowas von formen, an etwas ziehen, in eine Richtung ziehen. Für mich bedeutet Erziehung, dass ich die Bedingungen und den Rahmen schaffe (auch mit Regeln, Grenzen etc.), vergleichbar mit einem Blumenbeet, damit die Pflanzen dann in ihrem Tempo zu dem heranwachsen können, zu was sie bestimmt sind.

Und ich bin davon überzeugt, die Basis von bewusster Erziehung ist, dass Eltern wissen, weshalb sie tun, was sie tun. Das heißt, sich seiner eigenen Prägungen bewusst sein, seine eigenen Persönlichkeitsanteile und emotionale Muster kennen. Sonst wiederholen sich alle Themen immer wieder von Generation zu Generation.

Was hilft dir, wenn du einen so richtig beschissenen Tag hast?
Es mir zu erlauben, einen beschissenen Tag zu haben und nicht zu versuchen, gegen die Realität anzukämpfen. Das macht es nur noch anstrengender. Vor paar Monaten hatte ich mal so einen richtig schlechten Tag. Ich war gefühlt den ganzen Tag eine “schlechte” Mutter gewesen, weil ich gestresst und unausgeglichen war. Abends habe ich dann anstatt in Selbstverurteilung zu gehen, ein Glas alkoholfreien Sekt getrunken und auf meine pädagogische “Glanzleistung” angestoßen. Und mich stattdessen einfach mal für meine guten und tollen Momente gefeiert.

Hast du eine aktuelle Lieblingssache, die du der Crowd empfehlen kannst?
Ich liebe Thai Massage. Es fühlt sich toll an, sich mal bewusst in die Hände einer anderen Person zu begeben. Man kann dabei lernen, die Kontrolle abzugeben und zu genießen (auch wenn Thai Massage eine etwas stärkere Massage ist 😉 )

Wo findet man dich?
Mich kann man über Instagram finden: @julianesteffencoaching
Außerdem bin ich sehr aktiv in TikTok und teile dort Videos rund um Innere Arbeit.
Zu guter Letzt auch auf meiner Webseite: www.julianesteffen.de
Dort könnt ihr erfahren, wie ihr mit mir zusammenarbeiten könnt.
Ihr könnt euch auch gerne in meinen E-Mail Verteiler eintragen, damit ihr alles rund um Workshops, kostenfreie Events und mehr als Erste erfahrt.

Du kennst auch eine Wow-Frau, die du hier gerne mal im Interview hättest? Dann schreibe gerne an: johanna@isawhoelse.de